BUNDjugend  

Offener Brief an Innenminister Ebling

 

Jugendumweltverbände sind schockiert von der Verharmlosung zahlreicher Klimaopfer durch Innenminister Michael Ebling

Im VRM-Livetalk am 8. März diskutierten Michael Ebling, der Innenminister von Rheinland-Pfalz, Jakob Beyer, ein Sprecher der „Letzten Generation“, Sabine Yacoub, die Vorsitzende des BUND RLP e.V. und Tanjev Schultz, Professor für Journalistik an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz, zu dem Thema: Wie weit darf Klima-Aktivismus gehen?

Wir Jugendumweltverbände BUNDjugend, NAJU und Naturfreundejugend in Rheinland-Pfalz sind schockiert darüber, dass der Innenminister in der Sendung menschliches Leid und Todesfälle durch den Klimawandel kleinredete, indem er unsere Mitverantwortung für die Krise unnötig mit Putins schrecklichen Angriffskrieg auf die Ukraine verglich. Deshalb wendeten wir uns gemeinsam mit dem BUND Rheinland-Pfalz e.V. am 24. März mit diesem Brief direkt an Michael Ebling. Darin fordern wir den Minister auf, die Folgen des Klimawandels nicht kleinzureden, sondern umwelt- und klimabedingte Risiken klar zu anzuerkennen und zu kommunizieren – auch für die innere Sicherheit der Bürger*innen in Rheinland-Pfalz.

Es ist nicht nur die Zukunft von 3,5 Milliarden Menschen weltweit gefährdet, schon in den letzten Jahren wurden zu viele Menschen tragische Opfer des Klimawandels. Der Umgang mit der Flutkatastrophe im Ahrtal, die mit hoher Wahrscheinlichkeit durch den Klimawandel verstärkt wurde, führte erst zum Rücktritt von Michael Eblings Vorgänger. Ob Ertrinken, Hitzetod oder Verhungern – jeder Tod auf der Welt ist einer zu viel und zeigt, wie dringlich die Lage ist. Uns Unterzeichner*innen geht es nicht darum, mit Weltuntergangsszenarien Panik zu schüren, sondern der Realität ins Auge zu blicken, um mit der notwendigen Entschlossenheit ins Handeln zu kommen. Dafür werden ein paar neue Windräder und Solaranlagen nicht ausreichen. Aus diesem Grund fordern wir, die Dringlichkeit klar zu kommunizieren. Ansonsten können wir den notwendigen gesellschaftlichen Wandel nicht erwarten und werden immer tiefer in die Krise rutschen anstatt in eine friedlichere Welt.

Download: Brief an Michael Ebling_2023-03-23